8. Spieltag (05.10.03) / 1. Tabellenplatz
WERDER - VfL Wolfsburg 5 : 3 (3 : 1)
Traum-Duo lässt Bremer Titel-Träume blühen
Bremen - Der SV Werder Bremen hat den besten Saisonstart seit der Meistersaison 1987/88 hingelegt - und sich dank seines Erfolgs-Duos Ailton/Micoud zum Titelaspiranten gemausert. Durch die 5:3-Torgala über den VfL Wolfsburg erklomm das Team von Trainer Thomas Schaaf am Sonntagabend die Tabellenspitze und weckte damit nicht nur bei den eigenen Fans kühne Träume von der deutschen Meisterschaft.
Lob für überragenden Micoud
"Wir sind gefestigter und haben bei der Formation der Mannschaft mehr Möglichkeiten als früher. Ich glaube schon, dass wir ganz oben mitmischen können", urteilte Sportdirektor Klaus Allofs mit zuversichtlichem Blick in die Zukunft. Der überragende Franzose Johan Micoud hat beim Tabellenführer die Führungsrolle als Lenker und Denker im Mittelfeld übernommen. Darüber hinaus erzielt er auch wichtige Tore. "Johan ist seiner Aufgabe mehr als gerecht geworden", lobte Allofs den Werder-Regisseur, der gegen Wolfsburg bereits zum fünften Mal traf.
Ovationen für Ailton
In der aktuellen Form darf Micoud sich sogar Hoffnungen auf eine Berufung in die Nationalmannschaft von Europameister Frankreich machen. "Ich kann auch mit Zidane in einem Team spielen", sandte Micoud ein Signal an Teamchef Jaques Santini. Der hat die "Seele" des Bremer Spiels jedoch noch nicht entdeckt. Dabei gehört Micoud wie sein Kollege und Publikumsliebling Ailton zu den Top-Spielern der Bundesliga. Der Brasilianer erzielte schon seine Saisontore sechs und sieben und schloss damit zum führenden Rostocker Martin Max auf. 31.830 Besucher verabschiedeten den Tor-Garanten vom Zuckerhut mit stehenden Ovationen.
Hängepartie um den Torjäger
Die sportliche Leitung des SV Werder würde den zum Saisonende auslaufenden Vertrag mit Ailton lieber heute als morgen verlängern, doch der Stürmer hält die Bremer noch hin. "Wir führen im Augenblick keine Gespräche oder Verhandlungen. Unser Angebot liegt vor. Dabei sind wir an unsere Schmerzgrenze gegangen", sagte Allofs. Er fügte hinzu: "Toni wird wissen, was er hier in Bremen hat. Bei uns gab es bisher noch keine Gehaltskürzungen und das Geld haben wir immer pünktlich gezahlt." Die Wolfsburger haderten nach dem furiosen Spiel mit ihrer Defensiv-Abteilung.
Röber moniert Fehler
"Wenn wir auswärts drei Tore erzielen, dann muss am Schluss auch etwas Zählbares herauskommen. Immer wenn wir dran waren, gab es den Genickschlag", monierte Trainer Jürgen Röber. Seine Mannschaft offenbarte eklatante Abwehrschwächen, die schon im Mittelfeld begannen. "Da wurden die Fehler gemacht", klagte der Coach. Den Werder-Treffern von Ailton (2./21.), Paul Stalteri (40.), Micoud (57.) und Ivan Klasnic (58.) gingen stets Patzer voraus. Die VfL-Tore von Marino Biliskov (40.), Albert Streit (54.) und Miroslav Karhan (65.) waren für die "Wölfe" lediglich Ergebnis-Kosmetik. "Am Abwehrverhalten müssen wir arbeiten", forderte Manager Peter Pander.