Gladbach - WERDER: 1:1

Werder verdient sich einen Punkt in Gladbach

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Werder Bremen hat die Talfahrt in der Fußball-Bundesliga zumindest vorerst gebremst. Die runderneuerte Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf erreichte bei Borussia Mönchengladbach dank eines Tores von Aleksandar Ignjovski (77.) ein 1:1 (0:0) und baute den Vorsprung auf den Relegationsplatz auf acht Punkte aus. Das Defensiv-Konzept, das der kritisierte Schaaf seinem Team nach zehn Gegentoren bei den drei vorherigen Niederlagen verordnet hat, ging zumindest weitgehend auf. Werder spielte diszipliniert, leistete sich aber bei Peniel Mlapas Kopfball zur Gladbacher Führung (72.) eine Abwehrschwäche - zudem hätte Mlapa in der Nachspielzeit das 2:1 erzielen müssen. So jedoch verlor Gladbach etwas Boden im Kampf um die erneute Europa-League-Qualifikation, der Rückstand auf Rang sechs beträgt zwei Punkte.

Das zumeist langatmige Geschehen auf dem Rasen wird wahrscheinlich schnell vergessen sein, für Diskussionen dürfte der Aufreger des Spiels sorgen. Ein Tor von Patrick Herrmann (18.) hatte FIFA-Schiedsrichter Wolfgang Stark zunächst gewertet. Nach Rücksprache mit seinem Assistenten Jan-Hendrik Salver entschied er sich um: Beim wunderschön anzusehenden Hackenpass von Amin Younes hatte Herrmann klar im Abseits gestanden. Eine kuriose, aber mutige und richtige Entscheidung von Stark. Auch bei Ignjovskis Ausgleich lag er richtig: Borussias Torhüter Marc-Andre ter Stegen erwischte den Ball erst hinter der Linie.

Schaaf hatte das Werder-Team komplett umgekrempelt. Vier neue Spieler rückten in die Startelf, darunter Mateo Pavlovic (22), ein Innenverteidiger mit 45 Minuten Erstliga-Erfahrung, und Tom Trybull (20), ein Debütant im defensiven Mittelfeld. Auf der Bank fand sich dafür neben Ex-Nationalspieler Aaron Hunt ein prominentes Trio wieder: Für Marko Arnautovic, Mehmet Ekici und Eljero Elia hatte Werder einst rund 18 Millionen Euro gezahlt. Sogar sein System hatte der Werder-Coach umgestellt, aus dem 4-1-4-1 wurde ein 4-2-3-1. Der Borussia fehlte der gesperrte Thorben Marx, für ihn erhielt Granit Xhaka eine Bewährungschance. Defensiv überzeugte er, Akzente setzte der Schweizer nicht.

Einziges Highlight der zerfahrenen ersten Halbzeit war der aberkannte Treffer von Herrmann. Dessen Folgen wurden auch zum „Running Gag” des Spiels: Die Borussen-Fans pfiffen nicht den Unparteiischen aus, sondern Sebastian Mielitz. Sie dachten anscheinend, der Werder-Keeper, der von Herrmann ausgespielt worden und mit schmerzverzerrtem Gesicht liegengeblieben war, habe die Aberkennung durch eine „Torwart-Schwalbe” verursacht. Klarheit herrschte erst, als die Szene in der Halbzeit auf der Leinwand gezeigt wurde - zur Einsicht führte das nicht. Stattdessen waren die Gladbacher Spieler und Anhänger sichtlich darüm bemüht, Stark zur „Wiedergutmachung” zu animieren. Sie forderten bei Schwalben (Herrmann) oder angeblichen Handspielen Elfmeter. Die Konzentration beider Teams litt, das ohnehin schwache Spiel verflachte weiter. Je eine Torchance gab es für beide Teams im ersten Durchgang: Petersen schoss links daneben (26.), Herrmann in der Nachspielzeit weit drüber.

In der Pause brachte Schaaf Hunt für den angeschlagenen Kapitän Clemens Fritz. Das Spiel beider Teams wurde aber kaum besser. Dem Tor nahe kam in der 58. Minute die Borussia, den Kopfball von Juan Arango wehrte Mielitz aber mit einer guten Reaktion ab. Ter Stegen musste in der 68. Minute gegen Kevin de Bruyne erstmals eingreifen. Beste Spieler der Borussia waren Herrmann und Martin Stranzl. Bei Werder überzeugten de Bruyne und Ignjovski.

WERDER - Augsburg: 0:1

Werder ab sofort im Abstiegskampf

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Fassungslos starten die Bremer Spieler auf den Rasen, einige schüttelten den Kopf. Selbst gegen den Abstiegskandidaten FC Augsburg reichte es nicht zum Sieg. Das 0:1 (0:1) am Samstag war die dritte Niederlage in Serie und zudem der vierte vergebliche Versuch gegen den FCA. Werder verliert mit der Niederlage in der Tabelle der Fußball-Bundesliga endgültig den Anschluss auf die Europapokal-Plätze. „Das ist eine Situation, die wir so nicht akzeptieren können”, sagte Trainer Thomas Schaaf: „Es fehlte die Verbissenheit.”

„Ab sofort befinden wir uns im Abstiegskampf” – Abwehrchef Sokratis war der Erste und vorerst der Einzige, der unmissverständlich auf die bedrohliche Situation hinwies. Nach drei Niederlagen in Serie stehen die Hanseaten erstmals in dieser Saison im letzten Tabellendrittel. Die Gäste holten hingegen vor 39 211 Zuschauern im Weser-Stadion dank des Tores von Tobias Werner (29.) die Rückrunden-Punkte zehn bis zwölf. Für den 16. der Tabelle sind das schon mehr Zähler als in der gesamten Vorrunde, damit hat Augsburg den Relegationsplatz erst einmal fest besetzt. „Wir sind gut drauf”, kommentierte Kapitän Daniel Baier fröhlich: „Wir haben sie nicht so ins Spiel kommen lassen. Gegen Nürnberg müssen wir nachlegen”, forderte Baier, der am kommenden Freitag wegen der fünften Gelbe Karte fehlen wird.

Die vor einer Woche in München vom Rekordmeister vorgeführten Bremer zeigten auch vor heimischem Publikum eine dürftige Darbietung. Die wieder einmal umgebaute Abwehr stand erneut nicht sicher. Auch mit dem genesenen Sokratis für den rot-gesperrten Sebastian Prödl wirkte die Defensive anfällig, vor allem auf den Außenpositionen. Am zweikampfstarken Sokratis lag das nicht. Der Grieche spielte engagiert und kümmerte sich zudem um die Offensive. Er kurbelte das Spiel mit an und sorgte mit einigen Vorstößen für Unruhe in der FCA-Abwehr. Das Mittelfeld der Bremer leistete sich aber zu viele Fehler beim Spielaufbau.

Die linke Seite wurde komplett vernachlässigt, ehe Schaaf den Niederländer Eljero Elia nach der Pause eingewechselte und dieser zumindest für etwas Bewegung sorgte. Die Gastgeber hatten mehr Ballbesitz, effektiv waren sie dabei nicht. Pech kam hinzu, als Aaron Hunt (68.) nach dem Wechsel an der Latte scheiterte und Sokratis (87.) am Pfosten. „In der zweiten Halbzeit ist Werder gekommen und hat auch Chancen gehabt”, sagte FCA-Kapitän Baier. Die in der Rückrunde erst einmal geschlagenen Augsburger überzeugten auch in Bremen mit großem Einsatz. Mit Leidenschaft gingen die Gäste in die Zweikämpfe, störten die Bremer früh und hatten in der Anfangsphase bei einigen Weitschüssen Glück. Später versäumten die Augsburger es, ihre vielen Konterchancen besser auszunutzen.

Spielerisch hatten die Gäste aus dem bayerischen Teil Schwabens ihre besten Szenen, wenn der eifrige Südkoreaner Ja-Cheol Koo beteiligt war. Nach seiner Vorarbeit und Vorlage von Andre Hahn köpfte Tobias Werner ein. Er hatte bereits im Hinspiel getroffen und meinte: „Zwei Tore gegen Werder ist eine schöne Sache.” Der zuletzt hochgelobte Sascha Mölders mühte sich als einzige Spitze im Augsburger Angriff vergeblich. Der Mittelstürmer, der in den vorherigen sechs Auswärtsspielen fünfmal getroffen hatte, setzte seinen Körper wuchtig ein, verlor allerdings die meisten Zweikämpfe mit Sokratis. Zum Sieg reichte es dennoch.

Bayern - WERDER: 6:1

Bremen geht in München unter

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Es dauerte nicht mal eine Stunde, da war der „opulente” Sieg, wie Jupp Heynckes den Erfolg zu seinem Jubiläum nannte, bereits vergessen. Kurz vor sechs Uhr am Samstagnachmittag hakte der FC Bayern das 6:1 (2:0) gegen Werder Bremen als weiteren Etappensieg auf dem Weg zur 23. deutschen Meisterschaft ab - fast alles drehte sich um das Viertelfinale im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund am Mittwoch. „Das ist ein K.o.-Spiel”, sagte Kapitän Philipp Lahm - es geht also endlich mal wieder um was.

In der Tat. In seinem 1000. Bundesliga-Spiel als Spieler oder Trainer hatte der mit Blumen und einer Uhr beschenkte Heynckes auf sechs Positionen eine Änderung vorgenommen. Doch auch die „A-2” der FC Bayern ist für einen Gegner wie Bremen eine Nummer zu groß. Eine Findungsphase von 20 Minuten genügte, dann wurde Werder nach allen Regeln der Kunst zerlegt. „Das war ein unbefriedigender Nachmittag”, sagte Trainer Thomas Schaaf, und er wurde es auch, weil in der 44. Minute Sebastian Prödl die Rote Karte sah.

Als Prödl an der Strafraumgrenze Mario Gomez foulte, da stand es freilich auch schon 2:0 durch Treffer des starken Arjen Robben (25.) und von Javi Martinez (29.). Nach der Pause trafen Theo Gebre Selassie (49., Eigentor), Gomez (51.), Franck Ribery (86.) und erneut Gomez (89.) für die Münchner. Nach ihren zuvor fünf Zu-Null-Siegen ließen die angehenden deutschen Meister aber auch mal wieder ein Gegentor zu: „Darüber sind wir ein bisschen verärgert”, sagte Heynckes über den Treffer von Kevin De Bruyne (58.). Und das meinte er ernst.

WERDER - Freiburg: 2:3

Werder-Niederlage trotz Petersen-Doppelpack

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Die Bremer Fußballprofis haben dem neuen Werder-Geschäftsführer Thomas Eichin den Einstand verdorben. Der norddeutsche Bundesligist verlor am Samstag im ersten Spiel des Allofs-Nachfolgers 2:3 (1:1) gegen den SC Freiburg. In der Tabelle liegen die Bremer, für die Nils Petersen (39./64. Minute) zweimal ins Tor traf, jetzt schon sechs Punkte hinter den Gästen aus dem Breisgau. Die Freiburger bejubelten vor 38 498 Zuschauern die Tore von Max Kruse (36.), Daniel Caligiuri (54./Foulelfmeter) und Matthias Ginter (71.).

Eichin saß bei seinem ersten Spiel als Werder-Manager neben Trainer Thomas Schaaf auf der Bank und sah aus der Nähe eine wechselhafte Leistung seiner Mannschaft. Der Kaugummi kauende Geschäftsführer konnte erkennen, dass Werder nach forschem Beginn schnell die Kontrolle verlor. Das Team wirkte trotz der vorherigen zwei Siege zwischenzeitlich verunsichert. Es zeigte aber auch einige schöne Offensivaktionen und traf dreimal das Aluminium.

Ohne Abwehrchef Sokratis und Spielmacher Aaron Hunt, die beide an einem grippalen Infekt leiden, hatte Werder in der Defensive große Mühe mit den wendigen Freiburgern. Vor allem Clemens Fritz hatte im Mittelfeld Probleme und sah einige Mal schlecht aus. Torwart Sebastian Mielitz hatte reichlich zu tun. Chancenlos war der Bremer Keeper beim Führungstreffer von Kruse: Der frühere Werder-Spieler nutzte eine der vielen Unsicherheiten in der Bremer Abwehr und zog nach Vorlage von Jan Rosenthal kurz vor der Strafraumgrenze ab. Schuldlos war der Keeper auch beim sicher verwandelten Strafstoß von Caligiuri, der zuvor von Aleksandar Ignjovski gefoult worden war. Vor dem Tor von Ginter sah der Werder-Keeper indes schlecht aus.

Die meisten Werder-Angriffe liefen über den eifrigen Kevin de Bruyne. Der im Defensivverhalten fehlerhafte Belgier riss mit seinen Sprints mehrfach Lücken in die Freiburger Defensive. Es war kein Zufall, dass er das erste Tor von Petersen vorbereitete. Der Mittelstürmer, der eine halbe Minute zuvor noch freistehend gescheitert war, schob die schöne Vorlage sicher an Oliver Baumann vorbei zum Ausgleich ein. Kurz nach der Pause scheiterte Petersen mit einem Kopfball an der Latte (48.), ehe er mit einem Abstauber zum zweiten Mal den Gleichstand herstellte.

Die Freiburger, die zuletzt viermal gegen Bremen verloren hatten, agierten insgesamt druckvoller. Trotz des schleppenden Starts besaß die auf drei Positionen veränderten Gäste-Elf mehr Spielanteile und wirbelte die Bremer einige Male durcheinander. Der von Dynamo Kiew umworbene Werder-Profi Marko Arnautovic saß zunächst auf der Bank, sorgte nach seiner Einwechslung aber für Wirbel. Vor dem Spiel hatte Eichin das Gerücht dementiert, dass sich die beiden Vereine über einen Wechsel des österreichischen Nationalspielers bereits einig seien.

Stuttgart - WERDER: 1:4

Ekici schießt Stuttgart ab

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Die Krise beim VfB Stuttgart spitzt sich immer weiter zu. Nach der 1:4 (0:1)-Schlappe gegen Werder Bremen schrillten auch bei den Verantwortlichen des schwäbischen Fußball-Bundesligisten die Alarmglocken. Wie in den Spielen zuvor leiteten auch gegen Bremen individuelle Patzer die Pleite ein. „Das hat uns das Genick gebrochen”, klagte Labbadia. Doppeltorschütze Mehmet Ekici (34. und 74. Minute), Aaron Hunt (60.) und Kevin de Bruyne (90.+2) profitierten von den „zu vielen individuellen Fehlern”. Der emsige Ibrahima Traoré konnte mit dem Ausgleich (50.) vor 41 200 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena nur vorrübergehend Hoffnung auf ein Ende der schwarzen Serie wecken.

„Ich bin sehr zufrieden, dass wir den Erfolg errungen haben”, sagte Werder-Coach Thomas Schaaf. „Die Mannschaft hat sich das verdient.” Die in Stuttgart häufig böse unter die Räder geratenen Norddeutschen feierten erstmals seit November 2011 wieder zwei Siege nacheinander. Dabei starteten die Stuttgarter selbstbewusst und mit viel Offensivdrang. Schon in den ersten vier Minuten vergaben sie zwei hochkarätige Chancen leichtfertig. Erst schlenzte Gotoku Sakai völlig frei stehend und unbedrängt den Ball übers Tor (2.). Dann schoss Traoré zu unplatziert (4.). „In den zwei schwierigen Situationen haben wir Glück gehabt”, räumte Schaaf ein. Labbadia kritisierte zurecht die „mangelhafte Chancenverwertung” seiner Schützlinge.

Nach gut 20 Minuten kippte die Partie so langsam. Werder wurde nun aktiver, machte vor allem über die Flügel verstärkt Druck und ließ den Schwaben immer weniger Spielraum. De Bruyne sorgte dann mit zwei Knallern für den endgültigen Wachmacher bei den Gästen: Erst scheiterte der Belgier mit einem Distanzkracher am Pfosten, den Nachschuss wehrte Keeper Sven Ulreich glänzend ab (24.). Dann rettete VfB-Stürmer Vedad Ibisevic nach einem Schuss von Lukas Schmitz (29.) und Elijero Elia verfehlte aus Nahdistanz (30.). Danach konnte Ulreich nach einem Gewaltschuss von Zlatko Junuzovic mit einer Glanzparade gerade noch den Rückstand verhindern (32.). Aber gegen Ekici war der VfB-Schlussmann machtlos. Bremen spielte nach der verdienten Führung abgeklärt weiter, während Stuttgart nach dem Rückschlag die Verunsicherung deutlich anzumerken war.

Nach dem Seitenwechsel attackierte der VfB aber gleich wieder. Verdienter Lohn war der Ausgleich durch Traoré mit einem gefühlvollen Heber. Bremen ließ sich nicht verunsichern und hielt dagegen. Beide Teams neutralisierten sich nun weitgehend. Aber VfB-Organisator William Kvist leitete mit einem leichtfertigen Ballverlust den erneuten Rückstand ein. Hunt vollstreckte abgeklärt. Ekici machte Bremens zweiten Sieg in Serie perfekt und krönte damit auch seine gute Leistung. Der präzise geschossene Freistoß prallte von der Unterkante der Latte unhaltbar hinter die Linie. Nach dem 1:3 war der VfB-Widerstand gebrochen. De Brunye machte in der Nachspielzeit das Debakel der Schwaben vollständig.