Augsburg - WERDER: 3:1

Augsburg ballert Bremen ab

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Von W.SCHINK und C. SONNENBERG

Okay, gegen Bayern konnte Werder vor einer Woche verlieren (0:2). Aber dieses 1:3 in Augsburg war eine einzige Frechheit. Sechsmal die Note 6, fünfmal die 5 von BILD! Der FCA war bisher noch sieglos. Und staunte, wie leicht es die Bremer ihm machten. Da durfte sogar ein Student treffen... Schon nach 94 Sekunden stolperte Werder-Kapitän Fritz und schenkte Augsburg die Führung durch Werners Flugkopfball. Das schnellste Tor der Saison für den FCA! Zum Ausgleich brauchte Werder viel Glück. Der weite Freistoß von De Bruyne segelte über alle hinweg ins lange Eck (19.), das 3. Tor des Belgiers. 32. Minute: Solo von Musona. Der aus Hoffenheim ausgeliehene Simbabwe-Stürmer drückt den Ball links in den Lauf von Hain. Und der nagelt aus spitzem Winkel ins kurze Eck – 2:1! Trainer Weinzierl tanzte in Jeans und Pulli entfesselt über den Rasen.

Wer nach der Pause einen Sturmlauf vom Favoriten erwartet hatte – nix da, die dicken Chancen hatte Augsburg! Musona haute aus fünf Metern vorbei (64.). Petrzela traf den Pfosten (90.). Das entscheidende Ding – wieder ein Werder-Patzer. Keeper Mielitz ließ sich einen haltbaren Freistoß von Baier reinschießen (72.), das erste Bundesliga-Tor des Ex-Löwen und Wolfsburgers. Wie bitter, Werder! Kapitän Fritz hinterher: „Wir haben es Augsburg zu einfach gemacht, waren gar nicht in den Zweikämpfen.“

WERDER - Bayern: 0:2

Später Doppelschlag der Bayern

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Der brasilianische Mittelfeldspieler Luiz Gustavo (81.) und der kroatische Angreifer Mario Mandzukic (83.) sorgten für den Sieg des unangefochtenen Tabellenführers. Vor 42.100 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion konnten die Hanseaten mit einem konzentrierten und kompakten Auftritt den Favoriten lediglich eine gute halbe Stunde lang neutralisieren. Danach zeigte die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes die reifere Spielanlage und kam verdient zum Erfolg. Nun winkt die Einstellung des Startrekords von sieben Siegen in Folge, den die Bayern sich mit Mainz teilen.

Beide Teams leisteten sich in der Anfangsphase nur wenige Fehler, daher waren Torchancen hüben wie drüben vor dem Seitenwechsel absolute Mangelware. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit verlagerte sich das Geschehen zunehmend in die Bremer Spielhälfte, ohne dass die Gäste daraus Kapital schlagen konnten. In dieser Phase verpasste der FC Bayern die Führung. In der 43. Minute ging ein Kopfball von Thomas Müller aus sechs Metern Entfernung knapp am rechten Torpfosten vorbei. Nur 60 Sekunden später traf der Ex-Bremer Claudio Pizarro freistehend den Ball nicht voll.

Nur vier Minuten nach Wiederbeginn hatte Franck Ribery das 1:0 für seine Mannschaft auf dem Fuß, traf jedoch mit einem Flachschuss nur den linken Pfosten. Vorausgegangen war eine missglückte Kopfballabwehr von Theodor Gebre Selassie. In der 57. Minute scheiterte der Franzose aus spitzem Winkel am Bremer Torhüter Sebastian Mielitz. 60 Sekunden später verzog Nationalspieler Toni Kroos knapp. Vor dem Nord-Süd-Gipfel wurde Pizarro von den Norddeutschen noch nachträglich verabschiedet. Der Peruaner war in der Sommerpause von der Weser an die Isar gewechselt. Der 33-Jährige hatte seine Bundesliga-Karriere beim SV Werder begonnen und war nach einem ersten Gastspiel in München in die Hansestadt zurückgekehrt. Gegen seine Ex-Kollegen kam der Südamerikaner aber nicht wie gewohnt zum Zuge und wurde in der 58. Minute durch Mario Mandzukic ersetzt.

In der 70. Minute verpasste Marko Arnautovic nach Flanke von Kevin de Bruyne ein Bremer Führungstor, es war die erste nennenswerte Torchance der Gastgeber.

Freiburg - WERDER: 1:2

Sieg in Freiburg! Werder stoppt Auswärtsmisere

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Werder Bremen hat dank einer starken zweiten Halbzeit den verpatzten Saisonstart ausgebügelt und dem SC Freiburg die erste Heimpleite unter Trainer Christian Streich beigebracht. Die Hanseaten setzten sich am fünften Spieltag mit 2:1 (0:1) bei ihrem Lieblingsgegner durch. Die Breisgauer warten nunmehr über elf Jahre auf einen Sieg gegen die Bremer, die den ersten Auswärtserfolg seit rund sieben Monaten feierten und sich ins obere Tabellen-Mittelfeld schoben.

Für die im DFB-Pokal ausgeschiedenen Norddeutschen war es erst der zweite Sieg in den vergangenen 14 Partien. Neuzugang Joseph Akpala (48.) mit seinem ersten Bundesliga-Tor und Aaron Hunt (59.) drehten den Pausen-Rückstand. Jonathan Schmid hatte Freiburg mit einem perfekten Freistoß in Führung geschossen (36.). Die 23.000 Zuschauer sahen in der Anfangsphase eine zerfahrene Partie, die von Fehlpässen und Missverständnissen geprägt war. Das Spiel wurde zudem von Zweikämpfen bestimmt, die zumeist von den Defensivabteilungen beider Mannschaften gewonnen wurden. Weder die Freiburger noch die Bremer brachten eine klare Linie in ihr Offensivspiel, die Besucher warteten zunächst vergeblich auf gefährliche Strafraumszenen.

Die gähnende Langeweile dauerte auch Mitte der ersten Hälfte noch an. Freiburgs Trainer Christian Streich verzweifelte ob der untauglichen Angriffsbemühungen seiner Schützlinge, er gestikulierte wild an der Außenlinie. Sein Bremer Kollege Thomas Schaaf beobachtete dagegen stoisch den müden Kick. Beide Mannschaften schafften es tatsächlich, die Partie bis zur 35. Minute ohne eine echte Torchance zu absolvieren. Schon nach rund einer halben Stunde hatte Schaaf genug gesehen, er schickte alle seine Ersatzspieler zum Aufwärmen. Der Treffer von Schmid fiel aus dem Nichts.

Nach der Pause drückten beide Teams sofort auf's Gas: Zunächst scheiterte Max Kruse an Bremens Torhüter Sebastian Mielitz, dann verwertete Startelf-Debütant Akpala eine Hereingabe von Marko Arnautovic. Freiburg zeigte sich jedoch keinesfalls geschockt und hatte in der 53. Minute durch Oliver Sorg die Möglichkeit zum Ausgleich. Die klareren Chancen in einer nun wesentlich lebhafteren Begegnung erspielten sich aber die Gäste. Der starke Neuzugang Kevin de Bruyne bediente mustergültig Hunt, der legte überlegt an Freiburgs Torwart Oliver Baumann vorbei. Bremen ließ sich anschließend weiter zurückfallen, Freiburg wehrte sich leidenschaftlich gegen die drohende Niederlage, zunächst jedoch ohne wirklich zwingend zu werden. Die beste Möglichkeit zum Ausgleich vergab Daniel Caligiuri (85.) mit einem Pfostenschuss.

WERDER - Stuttgart: 2:2

Stuttgarter holen in Bremen einen Zwei-Tore-Rückstand auf

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Die Spieler von Werder Bremen saßen nach dem Schlusspfiff auf dem Rasen und starrten apathisch ins Stadionrund. Der zweite Saisonsieg war zum Greifen nahe, am Ende feierte der VfB Stuttgart nach dem 2:2 einen leidenschaftlich erkämpften Punkt. "Wir müssen zusehen, dass wir an unseren Dingen arbeiten", sagte Schaaf bei LIGA total!. "Wir hätten dieses Spiel von unserer Seite aus klarer nach Hause bringen können." Der Meinung war auch Marko Arnautovic. "Ich habe keine Erklärung für dieses Ergebnis. Irgendwie sind wir wieder an uns selbst gescheitert", wetterte der österreichische Nationalspieler. Kapitän Clemens Fritz mühte sich dennoch das Positive zu sehen. "Wir müssen noch lernen. Wir haben noch viel Arbeit vor uns". Der Ausgleichstreffer von Cacau in der 81. Minute traf die Hanseaten ins Mark und belohnte die Schwaben nach dem Tor von Martin Harnik für die fulminante Aufholjagd nach dem Zwei-Tore-Rückstand.

"Wir haben uns in der zweiten Halbzeit überflüssigerweise in Not gebracht. Nach einer 2:0-Führung ist ein Unentschieden immer eine gefühlte kleine Enttäuschung. Wir sind ein neues Team mit vielen Veränderungen und machen eben auch noch Fehler", erklärte Werder-Trainer Thomas Schaaf. Zu allem Überfluss mussten die Bremer die Partie mit den zehn Mann beenden, nachdem der eingewechselte Assani Lukimya in der Nachspielzeit wegen groben Foulspiels die Rote Karte sah.

Gleich ihre erste Einschussmöglichkeit nutzten die Platzherren in der 23. Minute zum Führungstreffer. Einen konsequent zu Ende gespielten Konter schloss Kevin de Bruyne mit einem halbhohen Schuss in das VfB-Gehäuse ab. Der Mittelfeldspieler erzielte damit das 100. Werder-Tor vor eigenem Publikum gegen Stuttgart. Elf Minuten später erhöhte vor 40.172 Zuschauern im Weserstadion der Österreicher Zlatko Junuzovic per Flachschuss auf 2:0. Den Gästen gelang fünf Minuten nach Wiederbeginn der Anschlusstreffer, Torschütze war per Kopfball der Ex-Bremer Martin Harnik.
In der Anfangsphase legten beide Mannschaften großen Wert auf Ballkontrolle im Mittelfeld. Entsprechend wenig spielte sich in den beiden Strafräumen ab. Die Teams verwickelten sich gegenseitig immer wieder in Zweikämpfe, worunter der Spielfluss hüben wie drüben litt. Nach der 1:0-Führung für die Hanseaten wurde die Partie lebhafter. Die Gäste verstärkten ihre Offensiv-Bemühungen, wirklich gefährlich wurde es zunächst nur in der 33. Minute, als der Japaner Shinji Okazaki freistehend am Werder-Tor vorbeiköpfte. Auf der anderen Seite hatte Nils Petersen (44.) den dritten Bremer Treffer auf dem Fuß.

In der Phase nach dem Anschlusstreffer versäumte es Labbadias Mannschaft, gegen die kurzzeitig wackelnden Gastgeber einen weiteren Treffer zu erzielen. So scheiterte Okazaki nach exakt einer Stunde nur um Zentimeter. Hier wurde der noch rotgesperrte Torjäger Vedad Ibisevic besonders schmerzlich vermisst. Der kampfstarke de Bruyne und der dynamische Eljero Elia waren die stärksten Akteure im Team von Schaaf.

Hannover - WERDER: 3:2

Torklau leitet Werder-Niederlage ein

Aufregung um die 83. Minute: Sokratis gewinnt ein Kopfball-Duell am Strafraum, Lukimya drückt den Ball ins Netz – es wäre das 3:2 für Werder gewesen. Doch Schiri Aytekin entschied auf Foul von Sokratis – eine äußerst umstrittene Entscheidung. So aber gewann Hannover 96 ist mit einem sensationellen Last-Minute-Tor am Samstag das Nachbarschafts-Duell gegen Werder Bremen mit 3:2 (2:1) und bleibt damit auch die Nummer eins im Norden.

Die Partie hielt, was die Statistik versprochen hatte, und bot gute Unterhaltung mit mehreren Toren. Seit dem Wiederaufstieg der Niedersachsen 2002 gab es in der AWD-Arena gegen Werder immer ein Spektakel mit durchschnittlich fünf Treffern pro Spiel. Beide Teams suchten auch dieses Mal den Weg nach vorne und boten ein packendes Derby mit vielen Emotionen. Die allein in der Europa-League-Qualifikation bereits viermal siegreichen Gastgeber konnten ihren Traumstart nicht nutzen. Durch Husztis direkten Freistoß, den er gekonnt über die Mauer zirkelte, und Andreasens Kopfball nach Flanke des umtriebigen Ungarn schien Hannover bereits frühzeitig als der sichere Sieger festzustehen. Doch Werder kam zurück und war nahe am Punktgewinn.

Die kurz geschockt wirkenden Bremer, bei denen kurzfristig Innenverteidiger Sebastian Prödl durch Assani Lukimya ersetzt werden mussten, kämpften sich wieder ins Spiel. Und sie nutzten den umstrittenen Elfmeter, als Mario Eggimann der Ball an die ausgestreckte Hand sprang: Hunt verwandelte - im Gegensatz zum Derby-Sieg gegen den Hamburger SV - den freien Schuss aus elf Metern im ersten Versuch zum Anschlusstreffer. Die Hannoveraner, ohne den ehemaligen Bremer Christian Schulz sowie Christian Pander und Stürmer Mame Diouf, hatten es versäumt ihre Führung auszubauen. Sie fanden erst ganz zum Schluss wieder zu dem schnellen Spiel, mit dem sie Werder anfangs auseinandergenommen hatten.

Der Ausgleich wäre daher früher möglich gewesen. Werder dominierte das Spiel vor allem in der zweiten Halbzeit, drückte die Gastgeber in deren Hälfte. Spielerisch war wie schon in den beiden vorherigen Ligapartien ein deutliche Steigerung zur Vorsaison zu erkennen. Chancen durch Hunt (38.) und Marko Arnautovic (51.) blieben indes ungenutzt, ehe der von Chelsea ausgeliehene de Bruyne einen Pass von Eljero Elia aus knapp zwölf Metern zum 2:2 einschoss. Doch den Schlusspunkt setzte wieder Hannover: Huszti traf mit einem herrlichen Seitfallzieher zum umjubelten Sieg der Gastgeber, der die Bremer schockte.