Der SV Werder Bremen ist auf seiner Suche nach einem Allofs-Nachfolger in der Deutschen Eishockey-Liga fündig geworden. Thomas Eichin wird neuer Sportdirektor des Klubs. Die Zusammenarbeit beginnt offiziell im Frühjahr nach dem Saisonende des KEC in der laufenden Eishockey-Spielzeit. Das bestätigte Werders Vorsitzender des Aufsichtsrats Willi Lemke. Der 46 Jahre alte Eichin unterschrieb bei den Grün-Weißen einen Vertrag bis zum 30.06.2016.
„Wir haben für die Nachfolge von Klaus Allofs eine smarte Lösung angekündigt und sie mit Thomas Eichin gefunden“, sagte Lemke über die Einigung. „Er stand von Beginn an auf unserer Shortlist und passt mit seinem bisherigen Erfahrungen genau in unser Anforderungsprofil. Er ist verhandlungserfahren, kennt sich in der Bundesliga aus und hat im Eishockey bewiesen, dass er an der Spitze eines Traditionsvereins alle Höhen und Tiefen erfolgreich bestehen kann.”
Eichin zeigte sich bei seiner Vorstellung in Bremen sofort Feuer und Flamme für die neue Aufgabe: „Es ist immer mein großes Ziel gewesen, bei einem großen Bundesligisten in der Verantwortung zu stehen”, sagte der 46 Jahre alte gebürtige Freiburger: „Die Haie waren ein Geschenk für mich, aber ich habe den Fußball natürlich immer weitergelebt. Fußball ist immer noch mein Ding, ich habe auf diese Chance gewartet.” Und auch Eichins Vorgänger Klaus Allofs gratulierte: „Ohne dass ich mich großartig damit beschäftigt habe, ist es sinnvoll, dass sie eine schnelle Lösung gefunden haben”, sagte Allofs, der nach vielen Jahren bei Werder zum VfL Wolfsburg gewechselt war.
Peter Schönberger, Sprecher der Gesellschafter des KEC, kommentierte den prominenten Abgang wie folgt: „Wir haben diesem Wunsch sehr schweren Herzens entsprochen. Thomas Eichin hat in den vergangenen Jahren herausragende Arbeit für die Kölner Haie geleistet. Aber wir haben Verständnis dafür, dass Thomas Eichin dieses überraschende und herausstechende Angebot von Werder Bremen annehmen möchte, zumal die Gespräche zwischen den Kölner Haien und Werder Bremen von hohem gegenseitigem Respekt und Fairness geprägt waren. Thomas Eichin hat in guten, aber auch in sehr schweren Zeiten, viel Weitblick, Entscheidungskraft, Engagement aber auch Zähigkeit bewiesen. Gerade in den letzten Jahren hat es der KEC unter seiner Leitung geschafft, sich sowohl sportlich als auch finanziell zu stabilisieren. Heute ist der KEC wieder Spitze in der DEL - und das in vielen Bereichen.”
Eichin lief während seiner Zeit als Fußballprofi von 1985 bis 1996 176 Mal als Verteidiger für Borussia Mönchengladbach auf und half 1998 in weiteren 4 Bundesliga-Partien aus. Zudem bestritt er während einer Ausleihe auch 10 Partien für den 1. FC Nürnberg. Nach seiner Karriere als Bundesligaspieler arbeitete er ab 1996 drei Jahre lang im Marketing von Borussia Mönchengladbach, ehe er 1999 ins Management der Kölner Haie wechselte, zunächst als Marketingleiter, seit 2001 in der Funktion des Geschäftsführers.
Eichin war zudem lange Jahre Vize-Präsident des Stammvereins „Haie e.V.” als auch Mitglied der Medien- und Marketingkommission der DEL. Während seiner Zeit wurde der KEC 2002 Deutscher Meister, 2004 Pokalsieger, gewann 1999 den Spengler Cup und erreichte 2000, 2003 und 2008 das Meisterschaftsfinale. Nach finanziell schwierigen Zeiten, unter anderem durch den Rückzug eines Mäzens, führte Eichin den Traditionsverein wieder in die Spitze des deutschen Eishockeys. Aktuell gehören die Kölner Haie zum Favoritenkreis auf den Meistertitel.