Doppelpack von Hunt
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Die Fans sangen schon wieder von Europa, und Aaron Hunt kam aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus: Mit einem Doppelpack hatte der Kapitän von Werder Bremen fast im Alleingang für den 2:1 (1:0)-Sieg gegen den FSV Mainz 05 gesorgt. Der Blick auf die Tabelle zeigte auch Hunt, der seine Saisontore vier (11.) und fünf (85.) erzielt hatte, wie wichtig dieser Sieg war. Werder verbesserte sich vom 13. auf den siebten Platz und befindet sich urplötzlich wieder auf Europa-League-Kurs.
Werder-Coach Thomas Schaaf war voll des Lobes für den Doppel-Torschützen. „Er ist ein wichtiger Baustein in unserem Spiel. Er hat sein Potenzial nie konstant gezeigt. Jetzt zeigt er es und spielt bislang eine hervorragende Saison. Wir gehen unseren Weg, und Aaron Hunt ist dabei ein wichtiger Spieler”, sagte Schaaf über den Angreifer, der mit seinen 26 Jahren am Sonntag der älteste Werder-Spieler auf dem Platz war. Hunt blieb zurückhaltend. „Es war nicht unser bestes Spiel, aber wir haben stark gekämpft. Das Glück war ein bisschen auf unserer Seite. Wir hätten uns über ein Unentschieden nicht beschweren können.”
Damit lag er auf einer Wellenlänge mit den restlos bedienten Mainzern, deren Erfolgsserie nach vier Spielen ohne Niederlage endete. Bremens Sebastian Prödl dankte dagegen dem Doppeltorschützen, der das Spiel mit einem Freistoßtreffer aus gut 18 Metern entschied: „Aaron hat die ganze Woche lang Freistöße trainiert. Er kann das einfach. Deshalb war das 2:1 für mich gar keine so große Überraschung.” Das Ergebnis vor 39.114 Zuschauern im Weserstadion war für die Platzherren in der Tat schmeichelhaft. Die Gäste präsentierten sich insbesondere in der ersten Halbzeit zweikampfstärker und setzten die Hanseaten durch frühes Stören immer wieder unter Druck. Später jedoch wirkten die Bremer leistungsbereiter und kompakter auf dem Platz - ein Remis wäre verdient gewesen.
Was den Mainzern im ersten Durchgang am meisten fehlte, war die Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor. Nicolai Müller stand in der siebten und zwölften Minute vor einem Torerfolg, verfehlte das Gehäuse im ersten Versuch aber knapp. Im zweiten Anlauf konnte Werder-Torhüter Sebastian Mielitz den Flachschuss abwehren. Danach hatte der Mainzer Trainer Tuchel genug und ersetzte den Stürmer in der 39. Minute durch Marcel Risse. In der 13. Minute lenkte FSV-Keeper Christian Wetklo einen Schuss von Eljero Elia an den Pfosten. Es wäre der erste Saisontreffer des niederländischen Nationalspielers gewesen. Nach exakt einer Viertelstunde strich ein Distanzschuss von Andreas Ivanschitz knapp über den Querbalken. Der Österreicher in Mainzer Diensten hatte in der 30. Minute eine weitere Tormöglichkeit, verfehlte jedoch erneut sein Ziel.
Nach dem Seitenwechsel nahm die Partie bei Dauerregen schnell wieder Fahrt auf. In der 49. Minute verzog Petersen knapp, Ivanschitz scheiterte in der 53. Minute aus kurzer Distanz per Kopfball an Mielitz, ehe Teamkollege Szalai elf Minuten später doch noch erfolgreich war. Die Freude währte jedoch nur kurz, denn Hunt schlug erneut zu. Neben dem Doppeltorschützen überzeugte bei den Norddeutschen, die zuletzt gegen Mainz zwei Heimniederlagen kassiert hatten, der Belgier Kevin de Bruyne.