WERDER - Bayern: 0:7

7:0! „Orkan“ Ribéry pustet Werder weg

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Die Bayern feierten genüsslich ihren höchsten Sieg in der laufenden Saison. Winkend und klatschend schlenderten die Profis des führenden Fußball-Bundesligisten nach dem 7:0 (3:0) im Weserstadion zu ihren Fans und ließen sich bejubeln. Der Bayern-Triumph in Bremen war für den SV Werder die höchste Heimniederlage seiner Bundesliga-Geschichte. „Es war für mich das frustrierendste Spiel seit ich bei Werder bin”, sagte Bremens Clemens Fritz: „Wir haben schön was auf die Fresse gekriegt.” Während die Bayern feierten, rief Trainer Robin Dutt seine Spieler nach dem Abpfiff zusammen. Der Coach redete minutenlang auf die Profis ein.

Der ehemalige Dauer-Rivale verlor auch in der Höhe verdient gegen die Münchener, die seit nunmehr 40 Spielen der Fußball-Bundesliga ohne Niederlage sind. „Wir sind alle glücklich”, sagte der überragende Franck Ribéry beim Pay-TV-Sender „Sky”, der zwei der sieben Tore schoss und insgesamt an vier Treffern beteiligt war. Die Bayern stellten quasi nebenbei noch mit nunmehr 90 Zählern einen Bundesliga-Punkterekord für ein Kalenderjahr auf. „Die Mannschaft hat einen unglaublichen Lauf”, lobte Bayern-Präsident Uli Hoeneß.

Der Rekordmeister aus München gewann tatsächlich völlig mühelos, ging vor 42 100 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion durch ein Eigentor von Assani Lukimya (21.) in Führung und kam zu weiteren Treffern durch Daniel van Buyten (27.), Ribéry (38./82.), Mario Mandzukic (60.), Thomas Müller (68.) und Mario Götze (90.). Die Bayern sorgten für den elften Pflichtspiel-Sieg in Serie. Auch Pep Guardiola war zufrieden und lobte: „Es ist das erste Spiel, in dem wir ein gutes Positionsspiel gemacht haben.” Dass der Bundesliga-Neuling mit 15 ungeschlagenen Spielen noch einen ganz eigenen Rekord aufgestellt hat, interessierte den spanischen Coach weniger: „Das ist für mich persönlich nicht speziell.”

Drei Tage nach dem Schock durch die schwere Verletzung von Arjen Robben machten die Münchener in Bremen unbeirrt ihr Spiel. Statt des Niederländers wirbelte Ribéry wieder, war bester Spieler auf dem Platz und stellte die Bremer durchgängig vor große Probleme. Nach dem Rippenanbruch und einem Kurz-Comeback beim Pokalspiel in Augsburg leitete der Franzose den Sieg mit einem Pass ein, den Lukimya ins eigene Netz drückte, ehe er später erneut vorlegte und auch selber traf. Die Bayern nutzen ihre Chancen konsequent. Sechs Minuten nach dem Lukimya-Eigentor nickte van Buyten einen Freistoß von Toni Kroos ein, ehe Ribéry einen Pass von Müller zur Halbzeitstand einschoss.

Vor dem letzten Gruppenspiel der Champions League gegen Manchester City ließen es die Münchener nach dem Wechsel etwas locker angehen und dominierten ohne Probleme. Mandzukic nutzte eine Hereingabe von Ribéry zu seinem neunten Saisontreffer, ehe auch Müller nach Pass von Götze etwas für sein Torkonto tat. Ribéry traf erneut, ehe auch Götze einschießen durfte, so dass es für Werder schlimmer wurde als bei der bisher höchsten Heimpleite, dem 1:7 gegen Gladbach am 21. März 1987.

Dass der Erste der ewigen Bundesliga-Tabelle beim Zweiten spielte, war nicht ansatzweise zu erkennen. Die Bremer demonstrierten wieder einmal, warum sie mit der Spitze der Liga nichts mehr zu tun haben. Raphael Wolf erlebte bei seinem Heim-Debüt als Bremer Keeper einen unruhigen und unangenehmen Nachmittag. Der 25-Jährige, der in Hoffenheim erstmals für den unsicheren Sebastian Mielitz zwischen den Werder-Pfosten gestanden hatte, trug an den Toren der Bayern allerdings keine Schuld. Vielmehr zeichnete er sich durch gute Reaktionen aus, etwa bei einer Chance Götze (55.).