Werder stürzt böse ab
Quelle: Sportbild.de
Haarsträubende Fehler der Spieler, gellende Pfiffe der enttäuschten Fans und eine deftige Pleite - Werder Bremen ist unter Trainer Robin Dutt wieder dort angekommen, wo sich die Hanseaten schon über Monate unter dessen Vorgänger Thomas Schaaf befanden: Im letzten Tabellendrittel mit klar absteigender Tendenz. Nach der desillusionierenden 0:3 (0:2)-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt zog der neue Trainer erstmals nach einem Pflichtspiel seine schützende Hand über den Werder-Profis ganz bewusst ein bisschen zurück: „Als Heimmannschaft muss man anders auftreten, das ist nicht zu akzeptieren. Da haben sich über eine lange Zeit Dinge festgesetzt, die ich in der direkten Ansprache der Spieler analysieren muss.”
Sieben Gegentore in zwei Spielen, seit Saisonbeginn nur drei eigene Treffer - in der Hansestadt wähnt man sich schon nach fünf Partien im gleichen schlechten Film wie in der abgelaufenen Spielzeit. Eine erneute Zittersaison wollte Dutt noch nicht heraufbeschwören, stellte aber im gleichen Atemzug fest: „Meine Aufgabe ist es jetzt, Ruhe zu bewahren.”
Mannschaftskapitän Clemens Fritz wirkte nach der dritten Niederlage in Serie bereits ratlos: „Bei solchen Gegentoren hat man keine Argumente mehr. Wir haben uns durch individuelle Fehler mit Unsicherheit angesteckt.” Zweimal schlich sich Frankfurts Torjäger Vaclav Kadlec im Bremer Strafraum in eine gute Position und vollstreckte in der 14. und 34. Minute eiskalt. Das Eigentor des Bremers Sebastian Prödl (77.) setzte den Schlusspunkt.
Eine Rote Karte für den Argentinier Franco di Santo (26.) und ein verschossener Foulelfmeter von Aaron Hunt (58.) waren weitere bittere Ingredienzen des übel schmeckenden grün-weißen Fußball-Cocktails. Schon fast ironisch, dass der im Zuge der Diskussionen um ein Comeback von Ex-Keeper Tim Wiese an der Weser vielfach als mittelmäßig klassifizierte Sebastian Mielitz eine noch höhere Niederlage verhinderte.