Tim Riese

Werder steht im Finale des DFB-Pokals, was umgekehrt bedeutet, dass Werder das erste der vier Nord-Derbis für sich entscheiden konnte. Die Grün-Weissen haben dabei bemerkenswertes vollbracht: Sie haben den Einzug ins Finale geschafft, ohne dass sie dabei ein einziges Mal Heimrecht geniessen konnten - alle Spiele wurden auswärts, gegen teils nahmhafte Gegner, bestritten und auch gewonnen. So könnte Werder also am 30. März der erste DFB-Pokalsieger werden, der alle Spiele auswärts bestreiten musste - den schliesslich findet ja auch das Finale auswärts, nämlich in Berlin, statt.

Der Sieg ging vollends in Ordnung, Werder war dem HSV fast über die gesamten 120 Minuten deutlich überlegen, vor allem aber auch in der Spielanlage und -gestaltung. Werder agierte wie eine Heimmannschaft, nahm das Heft von der ersten Minute an in die Hand und liess den Gegner laufen. Einzig die schlechte Verwertung der Chancen und mangelnde Konsequenz im Abschluss ermöglichten es dem HSV, sich zuerst in die Verlängerung und dann noch ins Elfmeterschiessen zu retten.

Und dort ragte einer aus dem ingesamt guten Kollektiv deutlich heraus: Tim (Riese) Wiese. Er parierte schon den ersten Schuss in der regulären Spielzeit beim 1:1 hervorragend, was er dann aber im Elfmeterschiessen zeigte, war Extraklasse. Vor dem Derby hatte er die Stimmung durch seine Meinungsmache noch angeheizt, wofür er über das gesamte Spiel den auch ausgepfiffen wurde - er liess seinen Sprüchen dann aber auch Taten folgen. Bereits beim ersten Elfer ahnte er die richtige Ecke, der Schuss war aber (noch) unhaltbar. Die nächsten drei Elfer antizipierte er allesamt und parierte in herausragender Weise, was Werder wiederum das Finale sicherte, wo am 30. Mai Leverkusen wartet - dank Riese Wiese, letzten Endes.