Werder verdaddelt die Euro-League
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Für die Hanseaten hat sich das Thema Europa League damit praktisch erledigt. „Wir haben gefühlt 200 Mal in sieben Jahren Kontertore nach eigenen Standards bekommen”, klagte Werder-Keeper Tim Wiese: „Das ist kaum zu erklären, das ist dumm.” Während die Bremer nur noch theoretisch die Möglichkeit haben, Platz sieben zu erreichen, darf der VfL dank der 0:1-Niederlage von Hannover 96 in Leverkusen wieder hoffen. Vor 30 000 Zuschauern in der ausverkauften Volkswagen-Arena schossen Hasan Salihamidzic (40.) und Helmes (66./89.) die Wolfsburger Tore. Für Werder traf nur Markus Rosenberg (45.+1) zum zwischenzeitlichen Ausgleich. „Wir sind alle geknickt”, sagte Aaron Hunt: „Dabei hat Hannover sogar verloren.”
„Wir haben letztlich verdient gewonnen”, sagte VfL-Trainer Felix Magath, doch danach hatte es zunächst nicht ausgesehen. Werder und Wolfsburg zeigten eine engagierte Partie, in der die Gäste die meiste Zeit dominierten. Werder machte von Beginn an Druck und hatte mehr Ballbesitz. Die Wolfsburger konterten allerdings sehr clever, was Helmes zu den Saisontoren zehn und elf nutzte. Nachdem Mario Mandzukic bereits nach zehn Sekunden mit einer Riesenchance am glänzend reagierenden Werder-Torwart Tim Wiese gescheitert war, übernahmen die Bremer das Kommando. Aber auch beim VfL überzeugte der Torwart. Diego Benaglio, dessen Vertrag am Samstag bis 2017 verlängert wurde, parierte mehrfach glänzend - vor allem gegen Claudio Pizarro (6.) und Rosenberg (10.).
Als die anfangs turbulente Partie etwas ruhiger wurde und die Chancen rarer, ging der VfL überraschend in Führung. Der für den verletzten Ashkan Dejagah eingewechselte Salihamidzic traf nach schöner Vorarbeit von Helmes mit einem Schuss aus knapp 18 Metern. Die Bremer wirkten aber nur kurz geschockt und fanden wieder zu ihrem Spiel. Belohnt wurde Werder durch Rosenbergs Kopfballtor nach Vorarbeit von Tom Trybull. Nach dem Wechsel verlief die Partie ausgeglichener und weniger turbulent. Torchancen waren nun Mangelware, ehe Helmes zwei Konter eiskalt abschloss.
Aus finanzieller Sicht war es für Werder ein guter Tag. Marko Marin wechselt vom Bundesligisten in die englische Premier League zum Champions-League-Finalisten FC Chelsea. Dies bestätigte Werders Klubchef Klaus Allofs vor dem Spiel. „Wir haben im Laufe des Tages die letzten Formalitäten geklärt”, sagte Allofs. Der 23 Jahre alte Offensivspieler soll nach übereinstimmenden Medienangaben einen Fünfjahresvertrag bei den Londonern erhalten.