WERDER - Köln: 3:2

Pizarro ballert FC weg

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Mit drei Toren des herausragenden Claudio Pizarro hat „Jäger” Werder Bremen den Spitzenreiter Bayern München wieder direkt ins Visier genommen. Die Hanseaten bezwangen am 12. Spieltag den 1. FC Köln nach 0:2-Rückstand am Ende in doppelter Überzahl mit 3:2 (0:2) - nur noch zwei Punkte trennen Werder vom FC Bayern, der erst am Sonntag beim FC Augsburg antreten muss. Pizarro drehte das Spiel mit seinen Treffern in der 49., 54. und 86. Minute im Alleingang. Es waren seine Saisontore neun bis elf. Doppelschock in Köln: Vor der Partie sprach FC-Star Lukas Podolski von Wechsel.

Das schnelle Führungstor für die Gäste hatte die Norddeutschen aus dem Konzept gebracht. Bereits in der dritten Minute gewann Christian Clemens ein Kopfballduell gegen den schlecht postierten Lukas Schmitz und überwand Werder-Torhüter Tim Wiese aus sieben Metern Entfernung. Ausgangspunkt dieser Szene war ein Ballverlust von Pizarro im Mittelfeld. Sekunden vor dem Pausenpfiff erhöhte Lukas Podolski mit seinem neunten Saisontreffer auf 2:0 für Köln. Der Nationalspieler schloss einen Konter mustergültig ab, indirekt unterstützt von den Bremern, die nach einem vermeintlichen Foulspiel an Aaron Hunt auf einen Pfiff von Schiedsrichter Michael Weiner aus Giesen warteten und das Spielen praktisch einstellten.

Für den Umschwung nach Wiederbeginn sorgte dann Pizarro. In der 49. Minute gelang dem Peruaner der Anschlusstreffer, fünf Minuten später verwandelte er einen Foulelfmeter, Saisontor Nummer zehn für den Südamerikaner. Dieser Strafstoß resultierte aus einer unfairen Attacke von Henrique Sereno, der Innenverteidiger musste daraufhin den Platz verlassen. In doppelter Überzahl musste der FC am Ende spielen, nachdem Ammar Jemal in der 78. Minute verletzt vom Platz getragen worden war - die Abwehr hielt dem Bremer Sturmlauf einige Minuten stand, dann kam wieder Pizarro und drückte den Ball zum Werder-Siegtor über die Linie.

Pizarro: „Momentan treffe ich alles, das ist unglaublich. Ich habe in der Woche nur zwei Tage trainiert, mich aber gut gefühlt. In der Halbzeit hat der Trainer gesagt, wir fangen wieder bei Null an und müssen unser Spiel aufziehen. Das haben wir gemacht. Aber wir können nicht immer ein Spiel drehen, das kostet viel Kraft und wir müssen aus unseren Fehlern lernen.” Mit zwei Glanzparaden nach Podolski-Freistößen in der 8. und 40. Minute hatte Wiese vor dem Seitenwechsel sogar weitere Gegentreffer verhindern müssen, die Aktionen der Gastgeber hingegen waren in den ersten 45 Minuten fast durchweg unpräzise und berechenbar. Wirkliche Gefahr drohte dem Kölner Tor erstmals in der 16. Minute, als der österreichische Nationalspieler Marko Arnautovic in aussichtsreicher Position geblockt wurde. In der 33. Minute verfehlte ein Distanzschuss von Hunt sein Ziel nur knapp. Bremens Trainer Thomas Schaaf reagierte ungewöhnlich früh auf die Konfusion in seiner Mannschaft und wechselte in der 37. Minute sowohl Schmitz als auch Mehmet Ekici aus. Dafür kamen Philipp Bargfrede und Markus Rosenberg auf das Spielfeld.

Vor der Partie war der langjährige Werder-Kapitän Torsten Frings offiziell verabschiedet worden. Der Ex-Nationalspieler hatte im vergangenen Sommer bei den Grün-Weißen keinen neuen Vertrag erhalten, daraufhin wechselte der 34-Jährige nach Toronto in die Major League Soccer. Bis zum Beginn der neuen Saison in Nordamerika wird sich Frings bei der U19 der Bremer fithalten, die von seinem ehemaligen Teamkollegen Mirko Votava trainiert wird.