Werder nicht mehr Spitze
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42.068 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion sahen eine Begegnung, die erst in der zweiten Hälfte das Prädikat Spitzenspiel verdiente. Titelverteidiger Dortmund, der am Mittwoch in der eminent wichtigen Champions-League-Partie bei Olympiakos Piräus punkten muss, zeigte sich von Beginn an bemüht. Nationalspieler Mario Götze setzte einige Dribblings an, brachte aber den entscheidenden Pass zunächst nicht an den Mitspieler, oder er wurde von der Werder-Zentrale rustikal gestoppt.
Werder Bremen ging mit einer weißen Heim-Weste in die Partie. Alle vier bisherigen Spiele im Weserstadion hatte die Elf von Thomas Schaaf für sich entschieden. Der Respekt vor dem deutschen Meister war dennoch groß, zunächst setzten sich die Norddeutschen kaum in Szene. Das lag aber nicht am emsigen Top-Angreifer Claudio Pizarro, der erst am Donnerstag von seiner Länderspiel-Reise mit der Auswahl Perus zurückgekehrt war. Wenn Gefahr aufkam, war Pizarro in der Nähe. In der 30. Minute stand bei seinem Drehschuss jedoch Dortmunds Verteidiger Neven Subotic kurz vor der Linie im Weg.
Beide Abwehrreihen präsentierten sich in der ersten Hälfte lange sehr solide, obwohl beide Trainer Verteidiger mit kaum Spielpraxis gebracht hatten. Umjubelt war dabei das Startelf-Comeback des lange verletzten Bremers Naldo. Zuletzt hatte der Brasilianer im Mai 2010 in der Startelf gestanden. Auf der anderen Seite kam Owomoyela zu seinem ersten Einsatz von Beginn an seit September 2010. In der 42. Minute zeigte dann der BVB, welche Qualitäten er in seiner Offensive anzubieten hat. Über Robert Lewandowski und Sven Bender landete der Ball bei Perisic. Übersteiger, Schuss, Tor - ein herrlicher Treffer des Kroaten.
In der Halbzeitpause dürfte Werders Elf eine kurze, aber knackige Ansprache von Schaaf gehört haben. Die Bremer standen deutlich früher wieder auf dem Platz als der BVB und starteten sofort ihre Ausgleichs-Bemühungen. Dabei verbesserten sich die Chancen für Werder sofort. Nach einem Foul an Bremens Verteidiger Sokratis schickte Schiedsrichter Florian Meyer Dortmunds Torschützen Perisic zu recht mit einer Gelb-Roten Karte vom Platz.
Nun entwickelte sich eine packende Partie mit Chancen auf beiden Seiten. Werder entwickelte viel Torgefahr, zeigte sich aber nicht konzentriert genug vor dem gegnerischen Tor. Und hatte Pech bei dem strammen Linksschuss von Lukas Schmitz, der an der Latte landete (66.). Dortmund verteidigte mit viel Einsatz das Tor von Weidenfeller und zeigte sich nur noch selten in der gegnerischen Hälfte. Aber ein Gegenangriff saß. Ausgerechnet der Ex-Bremer Owomoyela erzielte in seinem ersten Bundesliga-Spiel nach langer Verletzung das 2:0.