Nürnberg - WERDER: 1:1

Werder Spitze - trotz Wiese-Rot

Von DANIELL WESTGATE und MARKUS BALCZUWEIT

Selten war Werder mit einem Punkt so glücklich! 1:1 in Nürnberg. Tabellenführer für mindestens eine Nacht. Und das nach einem Chaos-Spiel, in dem Bremen 73 Minuten lang in Unterzahl spielen muss (Rot für Wiese) – und die zweite Hälfte wegen eines heftigen Hagelschauers erst mit 20 Minuten Verspätung beginnen kann.

Werder Spitze! Nur Torwart Tim Wiese verhagelt’s die Laune. Und daran war er selbst schuld. Wieses Notbremse gegen Christian Eigler – eine völlig unnötige Aktion, nachdem er vorher den Ball vertändelt hatte. Schon der zweite Platzverweis für Wiese in diesem Jahr (zuvor im Januar wegen Rambo-Tritt gegen Bayerns Müller). Wiese: „Dumm gelaufen. Aber so was passiert im Fußball. Ich kann der Mannschaft nur ein Kompliment machen, wie die gegengehalten und den Punkt geholt hat.“

Manager Klaus Allofs sagt klar: „Tim hat die falsche Entscheidung getroffen.“ Auch Trainer Thomas Schaaf ist angesäuert: „Der Platzverweis hat uns das Leben nicht gerade leichter gemacht.“ Club-Trainer Dieter Hecking ist die Rote Karte für Wiese reichlich egal. Für ihn zählt nur der Treffer von Mendler (der hatte sich den Ball geschnappt und eingeschossen). Hecking: „Der Schiri hätte das Spiel laufen lassen können. Uns hätte das Tor alles einfacher gemacht.“ Stattdessen trifft sein Ex-Spieler Mehmet Ekici für Bremen. Und dann beginnt es zu regnen und zu hageln. Drees lässt weiterspielen, verlängert dafür die Pause auf 35 Minuten. Der Club schafft den Ausgleich, aber Hecking ist bedient: „Die Bedingungen haben unseren Überzahl-Vorteil zunichte gemacht.“