Heidenheim - WERDER: 2:1

Überhebliche Bremer verspielen Führung in Heidenheim

 Von MARKUS BALCZUWEIT und MATHIAS SCHMID

Einfach zum Schämen, Werder Bremen! Der Bundesligist fliegt sensationell im Pokal beim Drittligisten 1. FC Heidenheim raus – 1:2. Werder-Sportdirektor Allofs schimpft: „Eine Riesen-Enttäuschung! Und ein riesengroßer Image-Schaden.“ Nationaltorwart Wiese kopfschüttelnd: „Das war eine peinliche Vorstellung von uns!“ Nach dem Spiel verhindern 200 aufgebrachte Bremer Fans („Wir haben die Schnauze voll!“) durch eine Blockade 20 Minuten die Abreise des Mannschaftsbusses. 30 Polizisten rücken an. Bei der Abfahrt wird der Bus mit Bierdosen beworfen...

 Bis zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte Werder das Spiel im Griff, scheiterte dann an der eigenen Überheblichkeit. Heidenheim drehte das Ding in sieben irren Minuten!

 51. Minute: Torwart Lehmann pariert den schwach geschossenen Elfer von Nationalspieler Marin. Zuvor hatte Rosenberg die Gäste in Führung gebracht (33.).

 57. Minute: Traum-Freistoß aus 22 Metern von Sauter. Der zirkelt den Ball über die Mauer rein – 1:1!

 58. Minute: Schnatterer lässt den Neu-Bremer Wolf (175 Bundesliga-Spiele für Nürnberg) ganz alt aussehen, spitzelt den Ball aus sechs Metern an Torwart Wiese vorbei ins Netz – 2:1. 100 Sekunden liegen zwischen beiden Toren!

 Torschütze Schnatterer jubelt: „Wir haben Pokal-Geschichte geschrieben! Wir sind unglaublich stolz.“ Und Trainer Frank Schmidt, der als Spieler 1994 mit Vestenbergsgreuth die großen Bayern aus dem Pokal geworfen hat (1:0), strahlt: „Der Elfer setzte bei uns Kräfte frei. Jetzt dürfen die Jungs feiern!“ Heidenheim jubelt, miese Stimmung bei Werder! Torschütze Rosenberg guckt skeptisch in die Zukunft: „Wir müssen uns Sorgen machen.“ Bitter: Die klammen Bremer hätten das Geld aus der nächsten Pokalrunde gut gebrauchen können...