Werder demontiert Hannover
Hannover 96 hat bei einer Galavorstellung von Werder Bremen ein Debakel erlebt. Der niedersächsische Fußball-Bundesligist kassierte im Nord-Derby gegen Werder Bremen mit einem 1:5 (0:4) die siebte Niederlage in Serie. Die Bremer kamen zu Treffern durch Peter Niemeyer (11. Minute), Naldo (18.), Leon Andreasen (26., Eigentor), Aaron Hunt (44.) sowie Claudio Pizarro (68.) und setzten nach den beiden Pflichtspielsiegen gegen Hertha und Hoffenheim ihren Aufwärtstrend fort. Den Ehrentreffer für 96 erzielte Christian Schulz (59.).
Die Bremer spielten vor 44 379 Zuschauern in der AWD-Arena von Beginn an locker auf. Eine Angriffswelle nach der anderen rollte auf das 96-Tor zu. Werder ließ den Ball und die gegnerischen Spieler laufen und nahm das Angebot der schwachen und verunsicherten Hannoveraner an, wie im Training zu kombinieren. Die Tore fielen dabei fast von alleine.
Nachdem Mesut Özil (10.) zunächst noch einen Traumpass von Naldo zu lässig einschieben wollte, traf Niemeyer nach einer schönen Vorlage von Clemens Fritz aus spitzem Winkel zur frühen Führung und profitierte dabei auch vom Stellungsfehler des 96-Torwarts Florian Fromlowitz. Schon kurz danach schraubte sich Naldo nach einer Ecke von Özil höher als die Gäste-Abwehr in die Luft und köpfte ein. Weiter ging es mit einem Eigentor des ehemaligen Bremers Andreasen, der vor dem einschussbereiten Verteidiger Petri Pasanen am Ball war und ins eigene Tor traf. Und noch vor der Pause erhöhte Werder durch einen Kopfball von Hunt nach einer Vorlage von Marko Marin.
Nach dem Wechsel ließen es die Bremer etwas ruhiger angehen. Dennoch gab es noch einige schönen Aktionen, etwa beim herrlich herausgespielten Treffer von Pizarro, der einen Pass von Marin über die Linie drückte. Gegen Hannover hatte auch Özil, der nach einer starken Hinrunde zuletzt schwach spielte, genug Gelegenheit, sich Sicherheit zu holen. In Hannover hatte es der Werder-Spielmacher vor allem mit den ehemaligen Werderanern Schulz und Andreasen zu tun und hatte dabei keine Mühe.
Im Werder-Tor hatte Tim Wiese, der nach seiner Verletzung im Pokalspiel von Beginn an zwischen den Pfosten stand, fast nichts zu tun. Der Keeper verlebte einen ziemlich ruhigen Nachmittag und musste nur beim Tor seines ehemaligen Mitspielers Schulz hinter sich greifen. Zu harmlos agierten die Gastgeber, zu selten schossen sie aufs Tor. Die Hannoveraner koknnten in keiner Phase des Spiels Akzente setzen. Es fehlte an Durchsetzungsvermögen und an der Technik, um die Bremer auch in Verlegenheit zu bringen.