WERDER - Dortmund: 3:3

Weiden-Fehler und Wiese-Patzer

Von CHRISTOPH SONNENBERG, JOACHIM SCHUTH und MARKUS BALCZUWEIT

Was für ein Wahnsinns-Spiel in Bremen! Die erste Halbzeit war zum Abgewöhnen, in der zweiten ging’s dafür so richtig rund. Weil die beiden Torhüter mit ihren Fehlern Feuer in die Hütte brachten. Bremens Tim Wiese und Dortmunds Roman Weidenfeller – beide träumen von der Nationalelf. In der Form von gestern wird’s ein Traum bleiben ... In der 88. Minute wird Weidenfeller (hielt bis dahin klasse) zum Weidenfehler: Schuss von Boenisch aus 21 Metern, der Ball flutscht dem BVB-Torwart unter dem Körper durch, Pizarro muss nur noch einschieben. Weidenfeller protestiert beim Schiri: „Ich hatte das Gefühl, mit dem Körper auf dem Ball zu liegen. Nach Ansicht der Bilder muss ich den Fehler eingestehen. Ich habe mich auch beim Schiedsrichter entschuldigt.“

Aber auch sein Gegenüber darf noch mal – in der Nachspielzeit legt Wiese dem Ex-Bremer Zidan die Kugel auf, der Ägypter erzielt den späten Ausgleich. Wahnsinn! Wiese: „Pech, dass ich ihm den Ball vor die Füße fauste. Aber eigentlich darf der Ball gar nicht vors Tor kommen. Den muss man auch mal auf die Tribüne dreschen.“

Borussia-Kapitän Sebastian Kehl war nach Abpfiff besserer Laune: „So ein verrücktes Spiel habe ich noch nie erlebt. Am Schluss musste ich nur noch lachen.“ Zum Lachen war Thomas Schaaf nicht zumute. Kein Wunder bei 19 Gegentoren in acht Spielen. Im dritten Spiel in Folge kassierten die Bremer ein Tor nach einer eigenen Ecke.

Der Trainer der Gastgeber beorderte seine Spieler direkt nach Abpfiff in die Kabine, gab Hausaufgaben. Die Kicker sollen sich bis heute früh Gedanken machen, warum sie den Sieg noch aus der Hand gaben. Schaaf erklärt: „Solche Momente gehören dazu. Da muss man die Mannschaft noch mal wachrütteln.“ Das hätte er vielleicht früher tun sollen ...