Werder ist im Viertelfinale des UEFA-Cups
Von MARKUS BALCZUWEIT
Werder schießt sich ins Viertelfinale des Uefa-Cups – klasse! Doch die Freude hielt sich in Grenzen. Denn das 2:2 in St. Etienne (Hinspiel 1:0) war ein Skandal-Spiel! Nach dem Bremer Führungstor wurde aus dem Werder-Block eine grüne Leuchtrakete in die französischen Fans gegenüber geschossen – lebensgefährlich! Werder-Sportdirektor Klaus Allofs: „Wir schämen uns! Das wird teuer, das wird eine hohe Strafe für uns geben.“
Fast so skandalös wie die Raketen-Attacke: Die Leistung der Franzosen! Sie schienen anfangs die unsportliche Ankündigung von Trainer Perrin („Wir scheiden aus, um Kräfte für den Abstiegskampf zu sparen“) wahr machen zu wollen. Drei Stars blieben auf der Bank. ARD-Experte Mehmet Scholl kopfschüttelnd zur Pause: „Da ist kein System erkennbar, sowas hab ich noch nie gesehen.“
So war’s anfangs leichtes Arbeiten für die konzentrierten Bremer. Völlig ungedeckt rammte Ösi Prödl eine Frings-Ecke aus fünf Metern ins Netz – 0:1 (6.). Noch schöner der Hechtkopfball von Pizarro nach Sahne- Flanke Özil zum 0:2 (28.)! Danach drehten Hunderte der französischen Zuschauer aus Protest ihren Rücken zum Spielfeld. Das 1:2 von Benalouane wurde kaum gefeiert (64.).
Viel zu passiv ließ Werder noch den Ausgleich durch Grax (90.+2) zu. Kapitän Frings: „Da haben wir aufgehört zu spielen und wohl schon an Dortmund-Spiel gedacht. Darf nicht passieren.“ Morgen wird in Nyon das Viertel- und Halbfinale ausgelost (ebenfalls für die Champions League). Falls der HSV bei Galatasaray weiterkommt, kann es – wie schon im DFB-Pokal – auch international ein Nordderby geben!